Lernbereiche
Bitte stellen Sie sich unsere Schule wie eine funktional und multifunktional gegliederte 180m2 Wohnung im Grünen mit großem Garten vor.
Sie wird in eigens geschaffenen Bereichen bzw. Zonen einer Vielzahl an Bedürfnissen, Lern- und Entwicklungsinteressen aller – dzt. rund 32 – „Familienmitglieder“ gerecht. Darauf legen wir besonders großen Wert, da nur eine anregungsreiche Spiel- und Lernumgebung mit einer ganzen Bandbreite an konkreten (Lern-)Materialien der UNENDLICHEN Neugierde gerecht werden kann, mit der Kinder sich die Welt aneignen wollen. Unsere eigens eingerichteten und weiterhin flexibel veränderbaren Lernbereiche sind auf die operativ-tätigkeitsorientierten Interessen, sensiblen Phasen und Gehirne der Kinder und Jugendlichen abgestimmt. Hier sind sie:
Bereich für Kreativsein, Nähen, Basteln, Malen, Werken:
Mit seiner Fülle an Materialien und Werkstoffen eröffnet dieser Bereich eine Vielzahl an Möglichkeiten im Erkunden von Materialeigenschaften und im Ausleben der eigenen Gestaltungsimpulse. Hier dreht sich alles um’s Werken und Handarbeiten mit "Echtwerkzeug", Arbeiten mit Wachs und Ton, groß- und kleinflächiges Malen, Drucken, Nähen, Schmuckerzeugen, Versuchen diverser physikalischer und chemischer Experimente (Volumen, Masse, Aggregatzustände...).
Im schöpferisch-gestalterischen Tun erlebt sich das Kind in höchstem Maße selbstwirksam und vertieft, was eine wichtige Schlüsselfunktion für andere Lernbereiche in sich trägt.
Der Rollenspiel- / Theaterbereich
Im Rollenspiel verarbeiten Kinder emotional herausfordernde Erlebnisse, sie erproben verschiedene soziale Rollen und Verhaltensweisen. Entwickelt sich das Rollenspiel hin zum Theaterstück, werden diese Erfahrungen noch um das Spektrum des wirkungsvollen und glaubwürdigen Auftretens erweitert, um das Auswählen und Lernen von Bühnentexten, um das Zutrauen, „sich der Welt/dem Publikum zu zeigen“.
Ein großer Fundus an Kleidungsstücken und Accessoires bietet den Kindern Gelegenheit zur neuartigen Rollenerfahrung.
Der „kosmische Bereich“ (Montessori)
Dieser deckt all das ab, was an Regelschulen unter Sachunterricht und dann unter Biologie, Physik, Chemie, Geografie fällt. Dieser Bereich ist bei uns zweigeteilt: Einerseits im EG, wo in montessorianischer Färbung Geografiepuzzles, Globus, Karten, Werke zur Tier- und Pflanzenwelt, uvm. aufliegen. Und andererseits gibt es einen Chemieraum im 1. Stock, wo mit Pipetten, diversen Flüssigkeiten, uvm. experimentiert werden kann.
Die LernbegleiterInnen gestalten hier ihre Ausstellungen zu Spezialthemen wie dem Sonnensystem, geschichtlichen Epochen, etc.
Der Küchenbereich
Hier werden viele relevante Dinge und Übungen des täglichen Lebens real erfahren. Unsere Küche ist nicht modern und auch nicht high-tech. Dafür ermöglicht sie den Kindern und Jugendlichen, von Hand zu wiegen, messen, rühren, etc.
Dass Kochen ein umfassendes Projekt ist, bei dem stellvertretend für andere „wichtige“ Projekte im Leben gelernt wird, erleben die Kinder, indem sie Umfragen zu Menüwünschen starten und auswerten, benötigte Zutaten aufschreiben, Mengenangaben in Rezepten anpassen, kalkulieren wie viel Geld sie voraussichtlich benötigen, den Einkauf selbst vornehmen oder an andere Kinder delegieren, nach Rezept oder improvisiert kochen, mehr oder weniger – aber meist sehr stolz – genießen, die Küche wieder aufräumen und den Abwasch vornehmen.
Der Sprachbereich
Buchstaben, Lesen, Schreiben, Zeichnen, Erzählen, Übungen der (Schreib-)Feinmotorik und der Sinne: In diesem Bereich überschneiden sich diverse Funktionen nach außen- und innen gerichteter Sprache und Kommunikation. Hier findet sich spezifisches Montssorimaterial für’s Erstlesen und –schreiben und den aufbauenden Erwerb von Grammatik, Rechtschreibung und Textarten ebenso wie Material zur sinnlichen Annäherung an Schrift und Sprache: Kalligraphie, Mandalas, Drucken. Auch zeichnend können Bildergeschichten entwickelt und schließlich verschriftet werden. In unmittelbarer Nähe laden themenspezifische Bücherregale zum Lesen, Vorlesen und Diskutieren des Geschriebenen und Gelesenen ein.
Der Mathematikbereich
Dieser bietet eine Fülle an strukturiertem (genialem) Montessorimaterial (goldenes Perlenmaterial, Wurzelbrett, Trinomischer Würfel, Stangen, etc.), das Schritt für Schritt aufbauend real-operative Rechnungen mit spannenden Möglichkeiten zur Selbstüberprüfung beinhaltet.
Grundrechnungsarten, geometrische Körper, ja sogar das Wurzelziehen wird hiermit plausibel und lustvoll erlebt. Weiters wesentlich für den Aufbau jener Gehirnstrukturen, die mathematisches Denken ermöglichen, sind Bewegung und Körperkoordination. Mehr dazu siehe Gartenbereich.
Der Musikbereich
Immer wieder probieren die Kinder diverse Instrumente aus und experimentieren bzw. improvisieren alleine oder zu mehrt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten der Rhythmen und Melodien. Hier werden auch manchmal wochenlang ganze Musikstücke gemeinsam eingeübt und vorgeführt.
Der Garten- und Bewegungsbereich
Wir erachten umfassende Bewegungserfahrungen als kindliches Grundbedürfnis, das bis in die frühe Jugend und oft auch darüber hinaus reicht. Die Bewegungserfahrungen „bedienen“ zahlreiche andere Lernfelder der Kinder. Kinder erlangen vor-naturwissenschaftliches Wissen, indem sie sämtliche Phänomene am eigenen Körper erleben, wodurch im Gehirn ein erfahrungsbasierter Bezug hergestellt wird z.B. zu: Schwung, Masse, Geschwindigkeit, Schwerkraft, Proportionen, Höhe, Rückstoß etc. Zugleich sammeln die Kinder eine Menge an sozialen Erfahrungen (starre versus erweiterbare Regeln. Wie kommen wir gemeisam da rauf...).
Sie erleben, wie schier Unerreichbares mit Selbstzuversicht und Beharrlichkeit erreichbar wird. Außerdem macht Bewegung an der frischen Luft glücklich und erfüllt. Diverses „Zirkusmaterial“, Bälle, Seile, Schaukeln, Gatschküche, Biotop und Kletterbäume stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung. Wir buchen auußerdem auch regelmäßig Turnsaaltage in der Schule nebenan.
Sekundaria-Bereich (Jugendliche von ca. 12 –16J.)
In diesem Alter gehen die Interessen und die Gehirnentwicklung neue Wege. Der Übergang zur abstrakt-formalen Phase (in der Abstraktionen aller Art gut möglich sind und die Notwendigkeit, alles konkret zu erfahren, um es zu erfassen, sinkt) mündet in neue Umgebungsanforderungen.
Die Jugendlichen gestalten „ihren Bereich“ aktiv mit. Ihnen stehen Laptops, Internet, Bücher und sonstige Materialien zum Arbeiten und Sich-Vertiefen zur Verfügung. Selbstverortung, Berufsorientierung und Praktika stehen im Zentrum der Auseinandersetzung. Dieser Raum darf nur von "Sekus" (Sekundaria-Schüler*innen) betreten werden und bietet die nötige Ruhe für anspruchsvolle kognitive Tätigkeiten.